Gemeinde Stetten am kalten Markt

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Jahresrechnung 2010 zur Gemeinderatssitzung vom 12.12.2011

Jahresrechnung 2010
 
War die Planung für das Jahr 2010 unter dem Eindruck der Wirtschafts- und Finanzkrise noch sehr pessimistisch ausgefallen – so wurde unter anderem mit einem ordentlichen Verlust gerechnet – stimmt der Rückblick auf dieses nunmehr fünfte „doppische“ Haushaltsjahr doch versöhnlich.
 
Tatsächlich konnte abermals ein positives ordentliches Ergebnis erwirtschaftet werden. Trotz des negativen Gesamtergebnisses, verursacht durch einen hohen außerordentlichen Verlust, welcher vor allem auf Sondereffekte aus der Anlagenbuchhaltung (Aktivierung der Alemannenhalle) zurückzuführen ist, ist der Haushalt somit ausgeglichen.
Ursächlich hierfür war unter anderem die 2010 wieder langsam einsetzende wirtschaftliche Erholung. Zwar war diese bei den Stettener Betrieben leider noch nicht in großem Maße spürbar – die Gewerbesteuereinnahmen waren im Gegenteil sogar nochmals geringer als 2009, wenngleich auch höher als geplant – jedoch sorgte ein erhebliches Plus beim Gemeindeanteil an der wieder anziehenden Einkommensteuer sowie die Mechanismen des Finanzausgleichs mit einer erheblich angestiegenen Ausgleichsmasse für Entspannung auf der Ertragsseite.
 
Selbst die Mehraufwendungen, welche vor allem auf die Gebäudeunterhaltung, die Gewerbesteuerumlage und die im Planvergleich weitaus höheren Abschreibungen zurückzuführen waren, vermochten es nicht, das ordentliche Ergebnis in die roten Zahlen zu drängen.
 
Ergebnisse 2006 – 2010 sowie Saldo:

(siehe Grafik 1)
 
Zusammen mit der Tatsache, dass durch die Verschiebung einiger Investitionen ein um über 860.000 EUR verbesserter Saldo aus Investitionstätigkeit entstand, konnte so auch in 2010 erneut auf eine Kreditaufnahme verzichtet und der Schuldenabbau fortgesetzt werden. So gelang es der Gemeinde, den Schuldenstand erstmals seit 2004 wieder unter die 2 Mio-Marke zu drücken.
 
Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt 2010 bei 374,- EUR (Kommunen der Größenklasse 5 – 10.000 EW landesweit: 408,- EUR), der Schuldenstand beträgt absolut 1.919 TEUR.

(siehe Grafik 2)

Weniger erfreulich ist dagegen die Entwicklung der Finanzrechnung, welche zwar im Rahmen des Haushaltsausgleichs keine Rolle spielt, jedoch für eine ganzheitliche Betrachtung der finanziellen Lage der Gemeinde von großer Wichtigkeit ist. Nur hier werden die wichtigen Themen Liquidität, Finanzierung von Investitionen und Kredittilgungen abgebildet. Die Gesamtfinanzrechnung 2010 schließt mit einem negativen Saldo von 142 TEUR. Auch die Vorjahre schlossen fast durchweg mit negativen Finanzierungssalden. Eine Ausnahme war lediglich im Jahr 2007 zu verzeichnen, in dem der höchste Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit auf den niedrigsten Saldo aus Investitionstätigkeit traf und zudem eine Kreditaufnahme in Höhe von 500 TEUR erfolgte.
 
Dies bedeutet, dass Investitionen und Tilgungen in den letzten Jahren nicht voll aus laufenden Einzahlungen finanziert werden konnten und die Liquidität entsprechend aufgezehrt wurde. Dies führt nun dazu, dass vermehrt Kassenkredite zur Überbrückung kurzfristiger Finanzierungslücken aufgenommen werden müssen.
Glücklicherweise profitiert die Gemeinde hierbei im Rahmen des Liquiditätsverbunds mit der Stadt Albstadt von günstigen Zinssätzen.
 
Die Gemeinde muss sich dieser Entwicklung stellen und künftig entweder auch investiv stärker sparen oder aber eine Neuverschuldung in Kauf nehmen. Grundsätzlich ist ersterer Alternative der Vorzug zu geben und sind die Investitionen künftig auf das absolut notwendige Maß zu beschränken. Es ist jedoch äußerst fraglich, ob das Jahr 2012 ohne Neuverschuldung überstanden werden kann, denn die Liquidität ist jetzt schon teilweise angespannt und große Investitionen, die sich auch nicht mehr schieben lassen, müssen 2012 finanziert werden.
 

Ergebnisse 2006 - 2010 sowie Saldo
Ergebnisse 2006 - 2010 sowie Saldo
Pro-Kopf Verschuldung bis 2010
Pro-Kopf Verschuldung bis 2010