Horst Lupfer, Bürgermeister a. D.
Horst Lupfer wurde am 23. April 1967 erstmals zum Bürgermeister der Gemeinde Stetten am kalten Markt gewählt. Zuvor war er im Freiburger Regierungspräsidium in verantwortlicher Stelle tätig und wurde am 1. April 1966 als Amtsverweser auf den Heuberg entsandt. Da er den Heuberg und die Menschen in Stetten offensichtlich sehr schnell lieben und schätzen lernte, verwunderte es nicht, dass er sich in dieser Gemeinde zum damals jüngsten Bürgermeister Baden-Württembergs wählen ließ. Für Horst Lupfer eine große Herausforderung.
Stetten war zu dieser Zeit bereits ein bedeutender Militärstandort mit einer großen französischen Garnison und einem noch recht jungen Bundeswehrstandort. Eine Gemeinde mit vergleichsweise großen Entwicklungsmöglichkeiten. Baugebiete mussten ausgewiesen und erschlossen und die erforderliche Infrastruktur ausgebaut, modernisiert und dem Wachstum angepasst werden.
Mit großen Tempo hat sich Stetten baulich stark verändert. Wesentliche Neubaumaßnahmen waren der Bau der Leichenhalle, des Feuerwehrgerätehauses, der Alemannenhalle, des Heubergstadions und des Fachklassentraktes der Stettener Schulen. Weitere Gebäude wurden saniert und modernisiert. Baugebiete wurden erschlossen. Der Umweltschutz war mit großen Investitionen im Abwasserbereich während seiner gesamten Amtszeit von großer Bedeutung.
Diese und viele nicht genannte bauliche Maßnahmen, Initiativen und Aktivitäten brachten unserer Bevölkerung und den zuversetzten Soldaten mit ihren Angehörigen eine gute Wohn- und Lebensqualität. In der Verantwortung für die Gesamtgemeinde ist es Ihm nach der Gebietsreform gelungen, die Integration aller Ortsteile in die Gesamtgemeinde zu fördern, zu festigen und immer wieder zu verbessern.
Als Kindergartenträger, aber auch in der Zusammenarbeit auf weiteren Feldern, beispielsweise in den gemeinsamen Trägerschaften des Altenkreises und der Dorfhelferinnenstation, war ein enges Miteinander mit der evangelischen und katholischen Kirche unverzichtbar.
Mit Begeisterung und viel Herzblut initiierten und lebten Horst Lupfer und Maurice Picard die französisch-deutsche Freundschaft in einer lebendigen Partnerschaft zwischen der Stadt Montlhéry und Stetten.
Als sich Horst Lupfer kurz nach Vollendung seines 50. Lebensjahres im Jahre 1991 nicht mehr zur Wahl stellte, war Stetten eine lebens- und liebenswerte Gemeinde mit einem intakten Vereinsleben und einer Infrastruktur, die in dieser Gemeindegrößenklasse weit überdurchschnittlich war.
In seiner Lebensleistung wird deutlich, Horst Lupfer tat mehr als nur seine Pflicht. Sein Wirken war von zwei herausragenden Funktionen bestimmt. Zunächst durch das zeitaufwändige Amt des Bürgermeisters und daneben, ein über die Maßen hinausgehendes ehrenamtliches Engagement.
Stetten hat mehr als 70 Vereine. In vielen Vereinen war Horst Lupfer Mitglied. der regelmäßige Besuch der Jahreshauptversammlung war für ihn eine selbstverständliche Übung und gute Begleitung unserer Vereine. Besondere Verdienste erwarb er sich jedoch beim Deutschen Roten Kreuz. Dieser Ortsverein wurde ein Vierteljahrhundert von Horst Lupfer geführt.
Den Dank und die Anerkennung für sein vielfältiges Wirken hat die Gemeinde mit der Verleihung der Verdienstmedaille in Gold und des Ehrenbürgerrechts zum Ausdruck gebracht.