Gemeinde Stetten am kalten Markt

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Rundgang und Kurzchronik

Historischer Rundgang

  1. Rathaus / ehemaliges Schloß
  2. Historisches Gasthaus Kreuz
  3. Pfarrkirche St. Mauritius
  4. Katholisches Pfarrhaus
  5. Fachwerkhaus Bubser
  6. Joachim Realschule
  7. Ehemaliges Amtshaus
  8. Haus Schuler
  9. Ev. Pfarrkirche /Hindenburggedächtniskirche
  10. Friedhofskapelle
  11. Drei-Tritten-Kapelle 

Jungsteinzeitbis frühe Mittelsteinzeit: Erste Besiedlungsspuren durch Bodenfunde

Hallstattkultur, 800 bis 600 v.Chr. Keltische Keramikfunde innerhalb der Gesamtgemeinde

Latène-Zeit, 200 bis 100 v.Chr. Grabfund mit Skelett einer Keltenfrau mit Schmuck im Ort

Römerzeit, Ende des 1. Jhd. Keramikfunde und andere Hinweise

Zeit der Alemannen, 600 bis 700 Gräberfunde in Frohnstetten und Stetten am kalten Markt aus der Zeit der Merowinger

799, vor dem 1. September Erste urkundliche Erwähnung Graf Gerold schenkt in einer Urkunde den Ort „Stetten by Kaltenmark“ der Benediktiner-Abtei auf der Reichenau. Graf Gerold ist der Schwager Karl des Großen, da seine Schwester Hildegard 771 als 3. Gemahlin Karl den Großen heiratet.

Von 1283 bis 1342 Stetten am kalten Markt wird 1283 erstmals im Besitz von Graf Albrecht II. von Hohenberg erwähnt

1381 Graf Rudolf III. von Hohenberg verkauft die Grafschaft Hohenberg an Leopold III. von Österreich. Beginn der Landeshoheit Österreichs für die Herrschaft Stetten am kalten Markt

1432 Beginn der Epoche der Herren von Hausen. Merklin von Hausen zu Hausen, Oheim der Agathe von Magenbuch, erwirbt von ihr Stetten am kalten Markt, Nusplingen und den Burgstall zu Schmeien.

1470 bis Januar 1473 Graf Eberhard im Bart von Württemberg lässt Schloss Hausen erobern, Eberhard von Hausen muss ins Dorf Hausen flüchten. Das Schloss und Stetten am kalten Markt werden 3 Jahre besetzt

6. Februar 1495 Sixt von und zu Hausen erhält von Kaiser Maximilian das Privileg in Neidingen für sich und seine Erben eine Mahlmühle (als Bannmühle) errichten zu lassen. Sixt von Hausen stirbt 1549, sein Sohn Veit Georg von Hausen wird Nachfolger.

1566 Sein Sohn „Joachim von und zu Hausen und Stetten zum Kaltenmarkht“ übernimmt die Herrschaft.

1597 Kaiser Rudolf II. bestätigt Joachim von Hausen (d.Ä.) das Recht mit Rotwachs zu siegeln und stellt ihn, seine Erben und die Untertanen unter den direkten Schutz des Kaisers.

09. November 1622 Joachim von und zu Hausen und zu Stetten am kalten Markt stirbt im Alter von etwa 90 Jahren, er wird in der Gruft beigesetzt.

1622 Sein Sohn Joachim von und zu Hausen, Herr zu Stetten am kalten Markt tritt die Nachfolge an, seit 4 Jahren ist Krieg.

1624 Joachim von Hausen erbaut eine neue große Pfarrkirche St. Mauritius, der Turm von 1275 bleibt erhalten.

28. April 1635 Mit dieser Urkunde wurde die „Hohe Gerichtsbarkeit“ für Stock, Galgen und Blutbann für Stetten am kalten Markt erteilt. Im gleichen Jahr wird Joachim von Hausen zum Freiherr ernannt.

1618 bis 1648 Der „Dreißigjährige Krieg“ tobt in der Herrschaft besonders 1633 bis 1635, seit 1634 herrscht auch die Pest. Etwa die Hälfte der Bevölkerung stirbt.

09. November 1648 Nur wenige Tage nach dem „Westfälischen Frieden“ stirbt kinderlos Freiherr Joachim von Hausen (d.J.) mit 70 Jahren. Er ist der Letzte derer von Hausen (seit 216 Jahren).

1648 Joachim von Hausen setzte seinen Neffen Freiherr Berthold vom Stain zu Klingenstain, Herr zu Krumbach und Waldsberg zu seinem Nachfolger ein. Die Herrschaft ist durch den Krieg stark verschuldet. Er stirbt 1655 ohne Erben.

1652 Die Herrschaft wird treuhänderisch verwaltet.

1667 Das Haus Habsburg in Österreich ist der größte Gläubiger und kauft die Herrschaft Hausen und Stetten am kalten Markt.

1669 bis 1735 In dieser Zeit gehört die Herrschaft den Fuggern, Grafen, bzw. Reichsgrafen, zu Kirchberg und Weißenhorn.

1756 bis 1802 Schenk, Graf von Castell, verpfändet die Herrschaft der Zisterzienser-Abtei und Reichskloster Salem, löst aber das Pfand nicht ein, so bleibt sie im Besitz des Klosters.

Dezember 1802 Säkularisationsvertrag mit dem Hause Baden, das die Herrschaft Stetten am kalten Markt erwirbt. Markgraf Karl Friedrich überlässt den Besitz den Söhnen.

1813 Die Herrschaft Stetten wird mit anderen Besitzungen zur Grafschaft Langenstein.

1848/49 Die Badische Revolution hat wenig Einfluss in Stetten am kalten Markt, da der Graf von Langenstein sehr tolerant ist.

Von 1826 bis 1849 ist Stetten am kalten Markt Sitz des Bezirksamts.

1849 endet die Standesherrschaft der Langensteiner. Die Grafen Douglas-Langenstein haben bis heute noch Grundbesitz.

Das 20. Jahrhundert
1910 bis 1913
Bau des Badischen Truppenübungsplatzes und des Lagers Heuberg. Dafür wurden viele Grundstücke angekauft.

1914 bis 1918 Erster Weltkrieg, die Wirtschaft boomt, es wird viel gebaut. Gegen Ende des Krieges entsteht ein Gefangenenlager.

1918 Im Vertrag von Versailles wird die Nutzung des Lagers untersagt. Von 1920 bis 1933 wird das Lager von der „Kindererholungsfürsorge Heuberg e.V.“ genutzt.

März 1933 Das NS-Regime errichtet ein KZ für politisch Andersdenkende, die am Ende des Jahres nach Ulm verlegt werden.

1938 Neubau der evangelischen Kirche nach den Plänen des Architekten Professor Bartning. Sie wurde „Paul von Hindenburg Gedächtniskirche“ genannt.

1939 bis 1945 Zweiter Weltkrieg: Das Lager und der Platz werden immer größer, immer mehr Divisionen befreundeter Staaten werden ausgebildet. Stationierung des „Strafbataillon 999“

Am 1. März 1945 ist der erste bemannte Raketenstart des Projektes „Natter“.

22. April 1945 Übergabe der Gemeinde an die französischen Besatzungstruppen. 20.000 Russen warten im Lager auf den Abtransport

Neubeginn1956 Erst jetzt beginnt wieder die Präsenz der Bundeswehr

1960 Der Standort erhält den Status einer Garnison. Es entsteht die neue Albkaserne. Viele Bataillone sind stationiert. Auch die französischen Streitkräfte haben ihren Standort.

1973 Die Kreisreform des Landes Baden-Württemberg tritt in Kraft: Die Gemeinde gehört nun zum Kreis Sigmaringen und damit zum Regierungsbezirk Tübingen nach Südwürttemberg/Hohenzollern. Der ehemalige badische Kreis Stockach wird aufgelöst.

1975 Die Gemeindereform ist vollzogen, die Gemeinden Glashütte und Frohnstetten werden nach Stetten am kalten Markt eingemeindet.

Ab 1990 Durch die Vereinigung Deutschlands werden die Streitkräfte ständig reduziert. 1997 wurden der französische Standort und das 3. Dragoner-Regiment aufgelöst.

Das Jahr 2000 Ist geprägt von einer großen Umstrukturrierung der Bundeswehr. Wegen einer starken Truppenreduzierung stehen viele Standorte zur Disposition. Stetten am kalten Markt wird aufgrund der Wirtschaftlichkeit und wegen der Notwendigkeit als Arbeitgeber für die Gemeinde und die Region wohl erhalten bleiben.